Rezension: "City of Fallen Angels - Chroniken der Unterwelt 4" von Cassandra Clare

Dieses Buch ist Teil einer Reihe, sodass diese Rezension Spoiler enthalten kann, solltest du die vorangegangenen Bücher nicht gelesen haben.






Randdaten:
Originaltitel: City of Fallen Angels - The Mortal Instruments
Verlag: Arena
Seiten: 573
Genre: Fantasy
Reihe: Chroniken der Unterwelt Bd. 4

Dieser Teil ist hauptsächlich aus der Sicht von Simon geschrieben. Er muss sich mit seinem neuen Leben als Vampir arrangieren und auch mit der Tatsache, dass er nun unsterblich ist. Da er größenteils auf sich alleingestellt ist, bekommt er von Camille, dem Oberhaupt des Vampirclans ein verlockendes Angebot. Aber will er sich wirklich mit der unheimlichen Fremden verbünden?
Gleichzeitig wird Clary zur Schattenjägerin ausgebildet und verbringt viel Zeit mit Jace. Doch Jace geht ihr immer häufiger aus dem Weg und sie hat keine Ahnung, was mit ihm Los ist...


Wie schon bei dem ersten Teil angemerkt: Das amerikanische Cover ist hässlich. Ich bin also froh, dass ich die schönen deutschen Cover habe :)

Ich finde man merkt schon alleine am Klappentext, dass dieser vierte Teil irgendwie "überflüssig" ist. Für mich hätte die Reihe auch nach dem dritten Teil enden können. Der vierte Teil wirkt nun sehr aufgesetzt, so als hätte Cassandra Clare sich gedacht "ach, die verkaufen sich ja super, kann ich ja eigentlich noch mehr Geld mit machen - schreib ich mal noch weiter". War wahrscheinlich auch so. Aber ich will mich nicht beschweren, ich mag die Reihe ja schließlich. Bin also gefundenes Futter für den Buchhandel.
Erstmal hat es mir dafür, dass dieser Teil ursprünglich nicht geplant war, wirklich gut gefallen, wie Cassandra Clare tatsächlich noch eine spannende Handlung hervorzaubern konnte. Es kamen sogar Bezüge aus den vorangegangen Büchern vor, die dort angesprochen wurden und jetzt zu einer eigenen Story geführt haben. Hat mir echt gut gefallen! Trotzdem fand ich es sehr gewöhnungsbedürftig, dass auf einmal nicht mehr hauptsächlich aus Clarys Sicht erzählt wurde. Klar, man erfährt viel mehr über Simon, aber irgendwie wurde er mir in gewissen Situationen sogar eher unsympathisch, auch wenn ich etwas Mitleid mit ihm hatte.
Zudem fand ich die Beziehung zwischen Jace und Clary sehr verwirrend. Ich hab Jace nicht verstanden und habe mich zunehmend geärgert, dass er so launisch ist. Erst will er sie, dann wieder nicht, dann doch, dann nicht. Was denn nun? Natürlich wird das später aufgeklärt, aber so richtig schlüssig war's mir leider trotzdem nicht.
Es gab aber noch ein paar Ungereimtheiten, zum Beispiel gab es eine Szene, in der Clary die Hilfe der stillen Brüder in Anspruch nehmen will, obwohl sie meiner Meinung nach auch einfach eine Rune zeichnen könnte, die das Problem lösen würde. Ich will hier nicht spoilern, aber für alle die es gelesen haben: Erklärt mir doch bitte wieso. Jedenfalls kann sie doch eigentlich alles mit ihrer komischen Runenfähig machen, wieso also das nicht? Wäre wahrscheinlich zu einfach.
Zu guter Letzt hat mich auch irgendwie der Schreibstil gestört. Nicht grundsätzlich, aber so ein paar Stellen fand ich schon ziemlich nervig. Zum Beispiel handelt Jace mal wider voll Jace-like und der Kommentar von Simon ist dann "Das war typisch Jace - Jace, der sich tapfer und sarkastisch gab..." Ähm ja? Weiß ich? Das ist das vierte Buch und alle die so weit gelesen haben, wissen doch wohl, was Jace für ein Typ ist. Wieso muss dass da dann nochmal so deutlich stehen? Außerdem ist das auch noch eher Richtung Ende des Buches. Selbst wenn man also die ersten drei Bücher vor laaaaaanger Zeit gelesen hätte und (sehr unwahrscheinlich) vergessen haben sollte, dass Jace der Sarkasmus in Person ist, würde man zumindest auf den vorangegangenen 500 Seiten daran erinnert worden sein. Also: warum?
Ich mag es jedenfalls nicht, wenn da so direkt steht was für Charakterzüge ein Charakter hat. Schon gar nicht, wenn man längst weiß, welche er hat.
Aber was solls, das ganze hat dem Buch jetzt nicht einen besonderen Abbruch getan, finde ich.

Im Großen und Ganzen hat mir City of Fallen Angels gut gefallen, nicht überragend, aber sehr "solide". Ich war eigentlich überrascht, dass es für diese eigentlich abgeschlossene Reihe doch noch so viel zu erzählen gab - obwohl, eigentlich nicht. Aber zumindest war ich überrascht, dass es Cassandra Clare so gut gelungen ist, die Geschichte weiterzuschreiben, ohne dass es wie zuvor befürchtet zu aufgesetzt klingt. Daher bekommt City of Fallen Angels 4 von 5 Herzen.


City of Ashes (Bd. 2)
City of Glass (Bd. 3)
City of Fallen Angels (Bd. 4)
City of Lost Souls (Bd. 5)
City of Heavenly Fire (Bd. 6, erscheint am 27. Mai 2014 auf Englisch)

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